exex_2006 |
eine geografie des unerklärlichen |
«religion ist opium fürs volk» – ist dann esoterik das crack für den modernen menschen? was bewegt uns nach der suche im inneren? wo liegt die faszination an unerklärlichem und spirituellem? warum suchen wir im geheimnisvollen, was wir im alltäglichen leben nicht zu finden glauben? sind übersinnliche phänomene hirngespinste von verrückten, die mit ihrem alltäglichen leben nicht mehr klarkommen? reine projektionen? phantasien von macht und überlegenheit, die gewonnen werden aus einem mangel? sind wir reine biologische zufälle, die ihr karges dasein fristen und dann für immer abtreten, oder doch beseelte wesen, deren glauben die realität schafft? wir machen uns auf, um ein verborgenes phänomen zu kartografieren, lassen uns karten legen, die zukunft erklären und meditieren über gott, die menschheit und das leben. wir machen expeditionen in das feld freier spekulation und wilder theorien. wir warten auf den messias, lord maitreya und neue propheten. wir suchen nach ausserirdischen, sichten ufos, pendeln und rücken tische. wir lassen uns steine auflegen und nehmen ein bad im ganges. wir steigen in die fussstapfen grosser entdecker, werden geographen und erschliessen ein unentdecktes land. wir machen uns auf die suche nach der vielfalt von phänomenen, entwerfen uns ein bild von der welt und beginnen zu sammeln. wir geben einem impuls nach um die positionen der standorte zu verstehen. bewertungen lassen wir aus. so wie auf einer landkarte die schönheit einer landschaft nicht erfahren werden kann, beschränken wir uns auf die gegebenheiten. wir beginnen wege aufzuzeichnen, strassen und plätze zu erfassen, kulminationspunkte und ballungsgebiete, wanderpfade und einsame plätze, berge, täler, seen und meere, wüsten und tropische regenwälder zu markieren und angaben zum klima zu machen. wir zeigen auf, was uns begegnet ist und ermöglichen anderen ihren weg zu gehen. das ziel ist nicht vorgegeben, der weg genauso wenig. das muss jeder für sich selbst festlegen. die aufgabe des geographen ist es, die welt graphisch zu erfassen: er reduziert die dimensionen und vereinfacht.
bernadette abdallah-sutter (niederuzwil) anne blanchet (genf) paul harper (london und uster)/andrea heller (zürich) alexander meszmer/reto müller (pfyn) marcelle schaufelberger (schaffhausen)
materialien zum projekt
|
eine geografie des unerklärlichen 3. märz bis 23. april 2006 projektleitung alex meszmer und reto müller
eine geografie des unerklärlichen soirée de séance hexen meister zauberer mediale kunst und parapsychologische phänomene öffentliches channeling eine geographie des unerklärlichen
|
besucher/innen an der eröffnung im projektraum exex.
die ausstellungsmacher reto müller und alex meszmer im gespräch.
|
|