exex_2008 |
katalin deér |
seit dem abstimmungs-sonntag wissen wir, dass der projektraum exex bald in schutt, wenn auch nicht in asche gelegt wird. in diesem frühjahr war katalin deers fotografische arbeit im katharinen zu sehen, im letzten jahr zeigte sie anlässlich eines werkgesprächs im exex einige ihrer dreidimensionalen arbeiten und stellte in einem vortrag ihr schaffen vor. ihr schaffen dreht sich um die wahrnehmung von raum, von architektur, insbesondere aber spielt es sich im zwischenbereich zwischen zwei- und dreidimensionalität ab. sei es, dass sie gebäude oder stadträume fotografiert, die in verwirrender weise flach bleiben, sei es, dass sie solche fotografien wiederum in die dreidimensionalität zurückführt, indem sie sie in modellartigen objekten auffächert, um- und aufklappt und unsere sinne und unser räumliches empfinden aus den fugen bringt. ein solches verwirrspiel erleben wir in der jetzigen intervention. ihre arbeit zeigt uns im inneren des exex eine kahle betonmauer, die einen raum abgrenzt, notabene ohne eingang, und als geschlossener korpus im zwischenbereich von architektur und skulptur wahrzunehmen ist. nur von aussen erschliesst er sich als eine art ebenerdige loggia und ist auch dort mehrdeutig und verunklärt die zuordnungen zu innen und aussen. darin ist eine ihrer architekturfotografien in die mauer eingegossen, die in irritierender weise architektur und zerfall, konstruktion und destruktion thematisiert. sie zeigt hochhäuser, denen die wände wegzufallen scheinen. man muss mehrmals hinschauen bevor man versteht, was das auge sieht und das hirn zu konstruieren sucht. corinne schatz
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