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exex_2008

stefan inauen, im beisein des unglücks
SHOW DOWN #1, 14. februar 2008

in seiner neusten arbeit vereint stefan inauen unter dem titel «im beisein des unglücks» verschiedene werke mit den titeln wie «das pech», «angefangen und stehengelassen», «die kronleuchte», «himmelfahrt», «der verlust», «gute gedanken, böse gedanken», «menschheitstisch» und «ahnen/ahnung» zu einer düster anmutenden rauminstallation.

die einzelnen arbeiten sind aber nicht lose zusammengestellte werke, sondern stehen in verbindung zu einander und sind als werkgruppe im gleichen zeitrahmen entstanden.
die decke ist schwarz gestrichen, besetzt mit reststücken eines spiegels, in der mitte hängt «die kronleuchte», ein unförmiges sechsteiliges stück, welches, nicht fassbar, ein heftiges unbehagen hervorruft.
dahinter hängen, sauber aufgereiht, die sechs portraits der ahnen, welche aus einer studie der ahnengalerie im elternhaus des künstlers hervorgegangen sind und nach einer auseinandersetzung mit bekannten portraits der europäischen kunstgeschichte bewusst nachgewürzt wurden. alles sind portraits, die auf existenzen verweisen, die es einmal gab, die aber heute niemanden mehr interessieren … dennoch verwundern sie.
die schnelle, direkte, fast amateurhafte malart, welche auch im grossen bild «himmelfahrt» wieder zu erkennen ist, scheint bewusst eingesetzt um gefühle des unperfekten, der verwirrung, von unmittelbarkeit und gleichgültigkeit zu provozieren. auch kann dieses gegenteil von schönmalerei als ganz schön frech empfunden werden, ebenso frech und umwerfend wie die gesamte fülle an werken, verweisen, botschaften und symbolen, welche diese installation birgt.

marianne rinderknecht

 

 

 

marianne rinderknecht führt in die arbeit von stefan inauen ein.