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exex_2008

anita tarnutzer: neue arbeiten
show down #7, 8. mai 2008

anita tarnutzer arbeitet hauptsächlich mit dem medium fotografie und video. in ihren arbeiten finden sich immer wieder bilder, welche durch montage und manipulationen zu neuen eindrücken, irritationen, erlebnissen führen. in der ausstellung «show down» zeigt sie drei arbeiten.

«strom» (fotoinstallation, 2008) fragt nach dem oben und unten? alles ist verbunden und doch nicht wirklich möglich, horizonte und wolken neu zusammenmontiert.der durchziehende wolkenhimmel, eingebettet in zwei landschaften, wandert vom boden über die wand, die decke und den stützpfeiler zurück, bis sich die nun begehbare form wieder schliesst. irritierend und faszinierend zieht sich dieses wolkengebilde ununterbrochen durch den raum, eben wie ein strom, der themen wie himmel und landschaft vergessen lässt und neuen assozionen erweckt.

«die zweite nacht, oder: eines schönen abends heisst die zukunft vergangenheit (aragon)» (videoloop, 2008) zeigt eine stadt an deren nächtlichem himmel ein gebilde glüht und zuckt, wolkenstücke werden beleuchtet und es scheint etwas fremdes, bedrohliches, ja sogar kosmisches aus dem dunkeln auf uns zu zu schweben. schleifende töne untersteichen die bedrohlichen gefühle und man weiss nicht, ob das gebilde im nächsten moment klar in erscheinung tritt, gleich explodiert oder sich unspektakulär selbst auflöst. währenddessen - und ganz nebenbei - regen sich in der stadt langsam einzelne lichtpunkte. ursprung dieser arbeit ist die filmaufnahme eines nächtlichen gewitters. sequenzen einzelner blitze und deren lichtschatten wurden von anita tanutzer so übereinander gelagert, bis diese art vor nächtlichem gebilde entstand.

in «lichtung» (video 2:45 min., 2006) tanzen die bäume und der himmel. ähnlich dem kind, das im spiel himmelwärts schauend sich um die eigene achse dreht, tanzt in «lichtung» die umgebung um ein zentrum und zieht zugleich magisch an. ein kratzender ton widerspiegelt den rhythmus der drehungen und verstärkt die immer schneller werdende reise ins unfassbare. die ursprüngliche filmaufnahme einer fahrt durch einen sonnendurchfluteten wald wurden so montiert, das kein anfang und kein ende der reise erkennbar ist. in diesem kreislauf wird der reisende selbst zum dreh- und angelpunkt.

marianne rinderknecht