katharina dunst. zur arbeit von priska oeler.

Die Faszination an der Textur der Malerei ist etwas, was Priska Oeler schon dazu bewogen hat, Bilder zu malen, die einfach Farbe sind. Dick auf quadratische Leinwände aufgetragen, befinden sie sich vor einer definitiven Formung. Runde Linienstrukturen erinnern an Fingerspuren und über das Auge wird die Fingerkuppe des Betrachters berührt. So etwas wie Geruch und Geräusch könnte sich jetzt einstellen.

Priska Oeler arbeitet aus dem Tun heraus. In den abstrakt-gestischen Bildern steht eine Bewegung am Anfang, die sie vom Beginn bis zur Vollendung des Bildes bestrebt ist, möglichst gleichförmig auszuführen. Einfach eine Bewegung, sie soll auf nichs anderes verweisen. Lockere Schichten ergeben sich so, es entstehen maschenartige Strukturen, die das Dahinterliegende hervorscheinen lassen und das Bildgewebe immer dichter werden lassen. Farbklänge entstehen; wann das Gemälde ein Ende hat, ist eine Gratwanderung denn bei einem Zuviel ergäbe sich nämlich ein Farbengemisch, das an einen Sumpf erinnern würde. So ist es wie im unbekannten Meisterwerk von Balzac beschrieben, der letzte Strich, der über das Glücken oder Scheitern des Kunstwerkes etwas aussagt.

Eine andere Werkruppe Priska Oelers beschäftigt sich mit Fleisch. Seien es fotografierte Melonenschnitze auf einem Markt, aus Ton geformte Brocken mit Oelfarbe fleischig bemalt, oder die hier ausgestellten Fische. Diese Materialität löst starke Reize aus, fast unmittelbar. Leibhaftige Malerei. Die Fische sind frisch getötet, das Leben ist eben gegangen, sie sind nur Körper in diesem Moment, nur Fleisch, noch ist die Bewegung in ihnen und doch sind sie so tot wie nie. Künden diese Bilder wohl von der Malerei im allgemeinen, von dem Wunsch das Leben festzuhalten um dann, wenn die Oberfläche gemalt ist festzustellen, dass es sich nur um einen Schein von Existenz handeln kann?

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rotfische, fische, gelbes bild (2002/2003). öl auf leinwand.

gelbes bild, grosses bild, blaues bild (2002/2003). öl auf leinwand.