pool position #05.

katharina dunst. zur arbeit von teresa peverelli.

Teresa Peverelli betätigt sich in ihrem künstlerischen Schaffen nicht als Schöpferin von Bildern, die das irdische Dasein transzendieren wollen und es gibt in ihrer Arbeit keinen Anstoss zur Reflexion über den mediatisierten Bildergebrauch sondern über das Phänomen der Bildwerdung und der Wahrnehmung. Sie bemalt alltägliche Gegenstände und setzt sie, ihrem zweckdienlichen Dasein befreit, in den Ausstellungsraum. Mit dieser Kontextverschiebung wird ihre Form, die im realen Leben meist erst in zweiter Linie beachtet wird, in den Mittelpunkt gerückt.

Indem die Künstlerin vorgefundene Gegenstände als Malgrund benutzt, Gefässe und alltägliche Gegenstände anmalt, begibt sie sich in einen Diskurs, der sich um die mediale Gebundenheit von Malerei dreht. Malerei greift hier in den Raum, er ist der eigentliche Bildgrund und die Ebene, die die Dinge verbindet. Statt mit dem Pinsel Formen zu erfinden oder zu imitieren, «malt» die Künstlerin mit vorgefundenem Material. Es geht also darum, in diesen Zusammenstellungen (Kompositionen) nicht nur die Erscheinung von vorgefundenen Objekten malerisch ins Bild zu übernehmen, sondern sie integral in den Bild-Raum hineinzusetzen. So, wie wenn der Rahmen eines Stillebens geplatzt wäre und sich der Bildinhalt ausgeleert hätte. Unbemalte und bemalte Gegenstände befinden sich im losen Verbund.

Die Künstlerin erfindet nichts, sondern findet und veranlasst ein Beziehungsspiel das sich um die Themen Farbe und Form dreht, das aber die Beziehungshaftigkeit generell anspricht, das Bild ist ein Kommunikationssystem und bezieht den Betrachter bewusst in die Wirkung mit ein. Das Bild ist ästhetisch entgrenzt; statt stillgestellt und den Betrachter an einen Standpunkt zwingend, geraten die Elemente in Bewegung und fast könnte man meinen sie seien in ständigem Gespräch, ein lautgewordenes, entstarrtes Stilleben also.

 

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mehrteilige installation. bemalte alltagsgegenstände.