pool position #05.

katharina dunst. zur arbeit von ueli bänziger.

Um einzig der Malerei eigene Elemente dreht es sich in der Arbeit von Ueli Bänziger. Er stellt hier vier annähernd quadratische Bilder aus, die mit Acrylharz auf Pavatex gemalt sind. Das gewählte Material erfordert eine schnelle Arbeitsweise. Auf dunklem Grund heben sich helle, mit dicken Pinselstrichen gesetzte Balken ab, die Bestimmtheit ausstrahlen, sie setzen sich in Beziehung zueinander und bilden ein abgeschlossenes System. In grosser Konzentration werden die Elemente aufeinander abgestimmt, der Betrachter ist es diesmal nicht, der das Bild macht. Er scheint hier vielmehr einem Dialog von aussen beizuwohnen, in dem er aber keine Stimme hat. Michael Fried warf in den sechziger Jahren der Minimalbewegung Theatralität vor: die spezifischen Objekte befänden sich in Abhängigkeit des Betrachters. Dies könnte man angesichts solcher Werke, wie Bänziger sie malt, bestimmt nicht behaupten.

Obwohl die Emanzipationsbewegung der Malerei nicht mehr aktuell ist, sind Beschäftigungen mit den elementaren Teilen des Mediums nie obsolet. Was da ist, sind die Fläche, die Farbe und die Form. Sie werden als Bildbestandteile zum Inhalt. Darüber hinaus ihre Ordnung und Beziehung, was letztlich einen imaginären Raum hervorbringt. Strukturen im Begriff der Formierung oder aber der Auflösung können wahrgenommen werden. Alles scheint im ständigen Werden und dennoch klar und unverrückbar gesetzt. Wie ein Rohbau einer Architektur ist das Werden sichtbar, es können aber keine Balken weggelassen werden, denn sonst würde der Einsturz des Gesamten drohen.

 

zurück

 

 

pigment und acryl auf hartpavatex, je 65 x 67 cm.